Rick wartete ruhig während sie telefonierte und lies sie ruhig machen. Nach ner Adresse konnte allerdings schwierig werden. Ne richtige Adresse gab es von diesem haus hier nicht. Also keine aktuelle. Unsere Post bekamen wir über ein Postfach, das einmal die Woche geleert wurde. Der nächste ort war Mayo und genau befanden wir uns östlich vom Mayo Lake in Yukon. Bis ihr bruder hier war könnten Tage vergehen, jenachdem von wo aus er fuhr.
Alaska war vollkommen egal wie lange es dauern würde, hauptsache sie kam von diesen merkwürdigen leuten weg. Im Notfall würde sie sich in die nächste Stadt fahren lassen und dort für die kurze Zeit unterkommen, bis ihr Bruder da war. Denn so ganz geheier war ihr das alles immernoch nicht. Als alles soweit geklärt war, legte sie auf und reichte Rick das Telefon wieder. Lange dauerte es nicht. Sie war ja selbst auf dem weg zu ihrem Vater durch halb Kanada gefahren. Ihr Bruder schaffte das schon ihebdwie.
Rick nahm das Telefon von Alaska zurück und schaute sie an "Wie lange braucht er?" erkundigte er sich. Er hatte schon mitbekommen das sie mit ihrem Bruder telefoniert hatte. War nun die Frage was sie in der zweischenzeit machen wollte. Sie konnte natürlich hier bleiben und sich ausruhen. Allerdings musste er auch mit ihr drüber reden was passiert war und auch über das was sie gesehen hatte.
"nen halben Tag" antwortete sie ihm ruhig nach einem kurzen Blick auf die Uhr an der Wand und machte anstalten, das Büro wieder zu verlassen. So richtig wohl fühlte sie sich hier ja dann doch nicht, deswegen wollte sie keine Wurzeln schlagen. "kann ich jetzt deinem Angebot nachkommen? Ich glaub ne Dusche und bisschen Schlaf täten mir gut" versuchte sie irgendwelche ausstehenden Themenwechsel sofort zu unterdrücken. Sie wollte nicht reden. Nicht jetzt und auch nicht in Zukunft.
Rick sah sie an und nickte. "klar kein problem. Warte noch einen Augenblick." meinte er als sie anstalten machte zu gehen. Wenn er jetzt nicht mit ihr sprechen konnte würden sie wahrscheinlich solange sie hier war nicht mehr dazu kommen. "Wie kommst du klar mit dem was heute passiert ist?" fing er dann an.
Alaska hätte am liebsten die AUgen verdreht, als er sie aufhielt. Dabei wollte sie doch genau diesem Gespräch entkommen. Was interessierte es ihn überhaupt, wie es ihr ging? Sollte er doch froh sein, dass er dort raus war und sie nicht mehr lange am Hals hatte. "alles gut" meinte sie so knapp wie möglich. Sie woltlte sich einfach für einen Moment ausruhen und diesen ganzen verrückten Dingen um sich herum entkommen. Ohne dass sie jemand dafür irgendwie maßregelte oder verurteilte.
Rick sah sie mit hochgezogenen augenbrauen an. Es war offensichtlich das nicht alles gut war. Es war auch mehr als offensichtlich das sie nicht mit ihm drüber reden wollte. Allerdings gab es da jetzt kein entkommen. "Ja? Nun ich wäre ziemlich verwirrt und neugirig, was das ganze damit auf sich hat, dass ich die letzten wochen irgendwo eingepfercht war. Und vor allem würde ich wissen wollen was hier abgeht" meinte er und sah sie an. Sie konnte nicht so tun als würde sie das alles nicht interessieren.
Alaska drehte sich um, um Rick ins Gesicht sehen zu können, verschränkte die Arme abwehrend vor der Brust und blickte ihn herausfordernd an. "ach, nur weil ich nicht wie du ticke, willst du mir mein Leben erschweren? Ich habe seit gefühlt Tagen nicht geschlafen und mich seit Wochen nicht geduscht. Ich wäre dir dankbar, wenn du mich in Ruhe lassen würdest. Es interessiert mich nicht, was für eine Scheiße hier abgeht. Ich bin sowieso bald weg und dann kann ich das alles wieder vergessen". Es war klar, dass sie die übliche Bewältigungstaktik wählte. Verdrängen. Das taten viele und sie wusste, dass das nicht sonderlich gut war, doch was sollte sie anderes machen? Sie konnte und wollte das alles schlichtweg nicht verstehen. Alaska wollte nur in ihr langweiliges Leben zurück und so wenig wie möglich über das alles hier wissen.
Rick nickte und sah sie an als sie fertig gesprochen hatte. "Ich kann dich verstehen. Glaubst du mir geht es anders als dir? Ich will dir dein leben nicht erschweren sondern eher erleichtern. Ich verstehe das du nach Hause willst und ich werde dich sicherlich nicht aufhalten aber es wird nie wieder so sein wie vorher. Du würdest gebissen und infiziert. Es gibt so viel was du wissen musst bevor du gehst. Aber alles was ich sage stößt auf taube Ohren. Ich könnte genau so gut mit einer wand reden. Du hast uns mit eigenen Augen gesehen und verleugnest es immer noch." redete er sich ss in rage. Konnte sie mal ihren stolz hinter sich lassen und einsehen das er recht hatte ? Er fand es wirklich frustrierend mit ihr zu reden.
Alaska wusste genauso wenig was mit ihr passierte, wie sie wusste was in seinem Kopf so vor sich ging. Solche Reaktionen war sie ja eigentlich gewöhnt, aber er könnte auch mal verstehen, dass das für sie alles gerade ein wenig zu viel war. So einfach war das nicht zu verstehen und wenn sie ehrlich war, dann würde sie lieber den Kopf in den Sand stecken als zu hören, womit es das alles auf sich hatte. Sie wollte ihre Ruhe, wollte wieder einmal schlafen können, ohne von dem festen Griff der Männer aufzuwachen, die sie immer wieder aus der Zelle geholt hatten. "Und? Kann dir doch egal sein, aber ganz ehrlich? Bevor du mir noch so ne Stene machst, schlaf ich lieber im Wald oder ertränk mich in nem wasserfall". Sie war kein sonderlich geduldiger Mensch in bestimmten Ausnahmesituationen und diese war ganz bestimmt eine davon. Schnaubend über das Unverständnis dieses Mannes, kehrte sie um und stapfte so schnell die konnte den Weg zurück, den sie hergekommen war. Lieber kämpfte sie sich zum nächsten Dorf durch, als weiter bei diesem Irren zu bleiben.
Rick sah ihr nach doch folgte ihr nicht als sie zurück den Flur entlang ging. Er Fuhr sich mit den Händen durch die Haare und seuftze. Das hatte er ja klasse hin bekommen. Lucy war grade unten im Foyer als Alaska die Treppe runter kam. "Hay, Alaska oder?" sprach sie sie freundlich an und kam ihr entgegen. "komm ich zeig dir wo du dich ausruhen kannst" sagte sie freundlich und schenkte ihr ein Warmes lächeln.
Alaska war wütend, dass er sie derart unter Druck setzte, nach allem was passiert war. Er musste doch verstehen, dass sie auch mal etwas Zeit für sich braucht,e nachdem sie wochenlang aufeinander gehockt waren. Zumal es ihr sowieso nicht allzu blendend ging, deswegen wollte sie einfach nur schlafen und dann so schnell wie möglich wieder nach hause. Als sie von einer Frau angesprochen wurde, die ihr nur milde Bekannt vorkam, zwang sie sich zu einem schwachen lächeln und nickte der Frau kurz zu, ehe sie ihr zögerlich durch das große Haus folgte. Sonderlich wohl fühlte sie sich zwar nicht, aber gegen etwas Ruhe wandte sie bestimmt nichts ein.
Lucy ging vor und zeigte ihr eines der Zimmer mit einem eigenen Bad. "Wenn du was essen möchtest,brauchst du einfach den Flur wieder zurück und grade aus durch das Foyer gehen. Dann kommst du direkt in die küche. Bad ist diese Tür" sagte sie und zeigte auf die nebentür, "und ich komm gleich noch mal wieder und geb dir ein paar klamotten." Sagte sie und lächelte noch mal sanft.
Alaska folgte der Frau in das gemütlich eingerichtete Zimmer und sah sich kurz um, ehe die ihr zunickte. Leise bedankte sie sich, als sie das Bett mit einem etwas längeren Blick bedachte. Lange würde es hoffentlich nicht mehr dauern, bis sie zu Hause sein würde. "Ist gut...ich werde mal in die Dusche gehen...danke" murmelte sie im Hinblick auf frische Kleidung und lächelte Lucy kurz zu. Als diese verschwunden war, öffnete Alaska die Badezimmertüre und trat in den gefliesten Raum. Nachdem sie das Wasser in der Dusche aufgedreht hatte, entkleidete sie sich von dem nur spärlichen Kittel und musterte ihren geschundenen Körper im Spiegel. Sie hatte abgebaut. Überall hatte sie blaue Flecken und Schnitte, am auffälligsten war jedoch die Bisseunde an ihrem Hals. Nur zögerlich trat sie unter das warme Wasser und genoss, wie es über ihren Körper floss und säntliche Sorgen und Schmutz wegschwemmte.
Lucy verlies das Zimmer und machte sich auf den Weg in den Keller um nach was Frisch gewaschenem für Alaska zu schauen. Sie wurde auch ziemlich schnell fündig. Ihre größe musste sie schätzen, allerdings hatte sie für sowas eigentlich immer ein ziemlich gutes Auge gehabt. Sie kam zurück in das Zimmer als Alaska noch am Duschen war. Sie legte die klamotten auf dem Bett ab und klopfte dann kurz an der Badezimmertür. "Alaska? Ich hab dir die Sachen aufs Bett gelegt. Wenn sonst irgendwas ist, bin ich in der Küche" sagte sie durch die geschlossene tür, eigentlich Laut genug das Alaska es gehört haben müsste. Zwei sekunden wartete sie noch ehe sie sich von der tür entfernte und dann auch das Zimmer wieder verlies.