Ricks blick lag weiterhin auf Alaska, die sich anscheint beschloss erst einmal auszuruhen. Er stand auf und trat an sie heran. Mit gesenktem Kopf stupste er leicht ihre flanke an und legte den Kopf leicht schief. ~Ich weiss es gibt sicherlich taustende von orten an denen du grade lieber wärst, aber ich verspreche dir dich in ruhe zu lassen wenn wir das hier hinter uns haben~ meinte er zu ihr und sah sie abwartend an. Es würde nicht leicht werden aber wenn sie sich hier nicht wohl fühlte und unbedingt nach hause wollte, musste er sie lassen. Es war seine aufgabe sich um das wohl von jedem in seinem Rudel zu kümmern. Auch um die, die eigentlich nicht dazu gehören wollten.
Alaska war erschöpft. Nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Sie hatte nicht nur die Gefangenschaft in dem Forschungszentrum zu verdauen, sondern auch die Tatsache, dass ihre Überzeugungen und Gedanken völlig aus der Bahn geworfen wurden. Werwölfe existieren. Und sie war eine von ihnen – dagegen war sie machtlos. Egal wie gerne sie das Ungeschehen machen würde; wie gerne sie das alles vergessen und ihr stinknormales und langweiliges Leben weiterführen wollte. Es ging nicht. Nie wieder. Und das Verstand er nicht. Er war nicht wie sie; wurde nicht unvorbereitet in dieses Leben geschmissen. Sie wollte das nicht, niemals. Dass er ihr nun auch noch beibringen wollte, wie sie ihr Leben zu führen hatte, gefiel ihr also verständlicherweise gar nicht. ~dann bring es endlich hinter dich, ich werde hier bleiben. also schieß los~ gab sie leise von sich. Egal wie sehr er sie dazu drängte, sie ging nicht weiter. Das lag zum einen an den Schmerzen, die bei jeder Bewegung durch ihren Körper zogen und zum anderen daran, dass sie seine Nähe nicht ausstehen konnte. Er machte sie restlos und unsicher.
Rick hatte nicht wirklich damit gerechnet bei ihr doch noch auf Gehör zu stoßen. ~Es geht mir im Augenblick nur darum das du verstehst was das alles bedeutet. Es ist sehr viel passiert und ich weiss das es sehr schwer sein muss das alles zu verstehen und zu akzeptieren. Ich will dir helfen klar zu kommen. Zurecht zu kommen. Du musst mich dabei noch nicht mal wirklich mögen.~ versuchte er ihr zu erklären. Am liebsten hätte er direkt einen kleinen ausflug mit ihr gemacht damit sie sich an den körper gewöhnen konnte. Doch sie war jetzt nicht bereit dazu. Leider.
Alaska schnaubte amüsiert über seine Worte. Natürlich wollte er das. Schließlich ging es ihm darum, dass sie ihn und seine Art nicht verriet; versteckt blieb und schön nach den Regeln spielte. ~schön. Dann mach schnell, mein Bruder kommte heute Abend und dann will ich hier weg~ sie wollte nur so lange wie unbedingt nötig an diesem Ort blieben und das machte sie ihm auch klar. Danach wollte sie einfach nur weg, das ganze vergessen und ihr normales Leben als angehende Ärztin weiterführen so gut sie eben konnte. Rick hatte recht. Sie musste ihn nicht mögen – das tat sie auch nicht, aber er war derjenige, der ihr das alles erklären würde.
Rick sah sie an und nickte dann leicht. ~Zunächst solltest du wissen, dass eine regelmäßige verwandlung nötig ist.. Wenn du dich nicht selbst kontrolliert verwandelst, bricht der Wolf irgendwann unkontrolliert aus dir heraus. Alle drei bis vier Wochen ist das nötig. Und keine sorge, die Verwandlung wird immer leichter.~ fing er dann an.
Alaska blieb ruhig liegen und starrte vor sich in das Gras, während sie seinen Worten lauschte. Egal wie verrückt diese auch waren, sie wusste, dass sie ihm zuhören musste. Dass sie seinen Anweisungen folge leisten musste, um das ganze so erträglich wie möglich zu machen. Vor jahren hatte sie Bücher gelesen, hatte über Werwölfe und andere Übernatürliche Gestalten fantasiert und irgendwann als Märchen abgetan. Und nun war sie selbst ein Teil davon.
Rick betrachtete sie, ob sie zuhörte und verstanden hatte. Offenbar dachte sie über seine worte nach, da sie nicht den anschein machte unaufmerksam zu sein. ~wenn du möchtest kann jemand in deiner nähe bleiben falls du fragen hast oder Hilfe brauchst~ bot er ihr noch an. Er wusste das sie ihn ablehnen würde, sollte er seine hilfe anbieten. Sein Ohr zuckte als er schritte hörte und sich ein anderer Wolf ihnen näherte. Rick hob den Kopf und blickte in seine Richtung. Rick stand auf, seine ganze körperhaltung bedeutete dem Wolf nicht näher zu kommen. Er senkte den Kopf und schaute von unten zu ihm auf. Ricks körperhaltung entspannte sich etwas aber er blieb wachsam. Es war einer der Wölfe, die sie aus dem Labor befreit hatten. Noch nicht mit dem Rudel verbunden und so nicht imstande mit ihm über die Gedanken zu Kommunizieren.
Alaska warf ihm einen kurzen Blick zu, als er ihr Hilfe anbot. ~Nein...es wird schon gehen~ Sie hatte nicht vor immer als Wolf rumzulaufen und solange sie sich alle 3 Wochen in Sicherheit verwandelte, schien ja alles gut auszugehen. Niemand würde verletzt werden und sie konnte ein normales Leben führen. Als der Wolf auf die beiden zukam, richteten sich ihre Nackenhaare unangenehm auf. Etwas regte sich in ihr. Etwas tiefes, böses. Etwas, das nicht von anderen Wölfen gestört werden wollte und das machte sie ihm auch klar, als ein tiefes Knurren aus ihrer Kehle drang.
Ricks blick wanderte zu Alaska als sie knurrte. Der andere Wolf senkte den Kopf noch tiefer und zog sich zwei schritte zurück. Rick schaute zwischen den beiden kurz hin und her. ~Ich möchte ihn ins Rudel aufnehmen. Er gehört zu den Wölfen die wir befreit haben.~ Teilte er ihr mit. Er brauchte ihre Erlaubniss zwar nicht aber er konnte ihr dann schon mal ein paar Werwolf dinge zeigen.
Alaska blickte zu Rick hoch, als er erwähnte, dass er diesen Wolf in seine kleine Gruppe aufnehmen wollte. Aber was ging sie das an? Sie war kein Teil davon und wollte es auch sicherlich nicht werden. ~Schön für dich~ gab sie daher lediglich von sich. Es interessierte sie nicht wirklich, was er machte. Wenn er den Wolf aufnehmen wollte, würde sie ihn sicherlich nicht aufhalten. ~kann ich jetzt wieder Mensch sein?~ viel länger wollte sie nicht mehr als Hund rumliegen. Es tat ihr nur weh und erschöpfte sie; sie wollte nur noch schlafen gehen und diese Schmerzen verarbeiten.
Rick sah sie an und hätte mit den augen gerollt, wenn er gekonnt hätte. Er wandte sich dann dem Wolf wieder zu und legte seine Schnauze kurz auf seine Stirn. In seinem Rudel war das ein Zeichen dafür, dass er aufgenommen war. Nachdem diese kleinen Rudel Verhältnisse geklärt waren wand er sich wieder Alaska zu. ~wenn du möchtest kannst du dich nun zurück verwandeln~ sagte er und fing selbst an die Verwandlung ein zu leiten.
Alaska erwiederte seinen starren Blick ruhig. Sar er jetzt genervt? Gut. Dann würde er nicht mehr so an ihr hängen und versuchen sie in dieses Rudel zu integrieren. Das brauchte sie nicht. Daher beobachtete sie die Interaktion ruhig, während sie ihren Kopf auf den Pfoten abgelegt ließ und wartete ab, was passieren würde. ~schön. Und wie?~ murrte sie leise, während er selbst schon angefangne hatte und kurze Zeit darauf nackt vor ihr stand.
Rick hockte sich neben sie und schaute sie mit erhobenen Augenbrauen an "die Verwandlung in einem Wolf ist einfacher einzuleiten als die in einen Menschen. Das Tier in dir ist oft stärker als der Mensch. Du musst den Wolf dominieren und unter Kontrolle halten. Ihn wieder zurück rufen und dich erinnern wie es ist ein Mensch zu sein" erklärte er ihr und hoffentlich verständlich genug für sie um sich zurück zu verwandeln.
Alaska blickte aus unergründlichen Augen zu ihm hoch und versuchte seine Worte zu verinnerlichen. Das Tier vekämpfen, ein Mensch sein. Das schien nicht so schwer zu sein, schließlich war sie eine sture Person, die ihre Menschlichkeit vor alles andere stellte. Deswegen dauerte es auch gar nicht allzu lange, bis sie es schaffte seinem Beispiel zu folgen. Wenn auch deutlich langsamer. Die Bestie känpfte sie zurück und sperrte in einen Käfig ganz tief in ihrem Inneren. Nackt und völlig erschöpft fand sie sich nun auf dem Waldboden wieder und fragte sich, was das Schicksal ihr noch alles in den Weg stellen wollte. Nur langsam schaffte sie es sich aufzusetzen, jedoch waren ihre Beine zu schwach dafür sie zu tragen