Rick schaute sie an und nickte leicht. "okay kann ich verstehen. Deinen Namen weiss ich allerdings immer noch nicht." sagte er und sah sie ruhig an. Ein wenig Smaltalk würde ihnen den Aufenthalt hier vielleicht ein wenig angenehmer machen. Ausserdem hatte er mehr als nur ein wenig interesse an ihr. Allerdings wusste er auch das er vorsichtig mit ihr umgehen musste. Sonst vergrauelte er sie vermutlich noch.
Ein glück ließ er das Thema dann endlich liegen und belästigte sie nicht weiter mit irgendwelchen Wahnvorstellungen über Lykanthropie oder sonstwas. Dazu war sie gerade wirklich nicht in der Stimmung. Nicht mit den Schmerzen in ihrer Schulter und dem leichten Fieber, das sie befallen hatte. Möglich, dass sich die Wunde innerhalb der kurzen Zeit bereits infisziert hatte – so eine Sepsis konnte schnell voranschreiten. „Ist das nicht unwichtig. Wäre ja nicht so, als müssten wir beste Freunde werden“ denn so wie es aussah würde sie heir entweder sterben oder selbst innerhalb der nächsten Stunden den Verstand verlieren. Bisher hatte sich die Stimme in ihrem Kopf zwar nicht wieder gemeldet, doch war das keinesfalls eine Entwarnung. „Alaska“ murmelte sie dann irgendwann leise. Falls er es verstanden hatte, gut. Wenn nicht war ihr das auch egal, sie wiederholte sich nur ungerne.
Die junge frau schien ihm dann doch ihren Namen verraten zu wollen. "Ich finde es nicht ganz so unwichtig. Sieht aus als würden wir hier noch ein paar stunden zusammen sitzen. Ich weiss halt gerne mit wem ich zu tun habe" sagte ich lächelnd und schaute sie ruhig an. Dann stand er allerdings auf und streckte sich. "Mein Name ist übrigens Rick" stellte er sich ihr vor.
Alaska hatte keine Probleme damit, wenn sich die beiden die restlichen Stunden anschweigen würden. Dieser unfreiwilliige Smalltalk war so gar nicht ihrs, aber das sagte sie ihm nicht laut, schließlich besaß sie auch eine gewisse Höflichkeit, die ihr ihre Mutter noch beigebracht hatte. „die Stunden kann man auch in Stille verbringen...schlafen oder nachdenken“ klärte sie ihn ruhig auf. Als ob er nun Stundenlang mit ihr reden wollte, bitte. Das glaubte er doch selbst nicht. So wie er aussah hatte er noch nie mit einer Frau länger als ne halbe Stunde geredet und selbst da war klar, was für Themen das waren. Vermutlich sprangen die sowieso alle gleich in sein Bett. Schön für ihn, doch sie wollte keine dieser Frauen sein und hatte lieber ihre Ruhe. Daher nickte sie ihm nur kurz zu, als er ihr ihren Namen verriet und blieb ansonsten regungslos auf dem Bett liegen und hing ein wenig ihren Gedanken nach.
Er verkniff sich seine sprüche lieber das er genau wusste was man in stunden noch so alles anstellen könnte. Vor allem er mit ihr. Jedoch merkte er schon das sie grade nicht sehr empfänglich für seinen charm war und selbst wenn sie darauf eingehen würde, war er nicht sonderlich scharf dem ganzen Labor hier eine Show zu liefern. Allerdings musste er sich ein wenig bewegen. Sonst drehte er hier noch durch. Er tigerte ein wenig in der Zelle auf und ab und begann dann einfach Liegestütze zu machen.
Alaska war ganz und gar nicht empfänglich für seinen Charme und das wusste er offenbar. Zum Glück, sie hatte keine Lust auf irgendwelche missglückten Annäherungsversuche einzugehen. In den letzten Stunden waren schon genug Dinge passiert, die sie lieber vergessen oder rückgängig machen würde. Da brauchte sie nicht noch irgendeinen Typen, der ihr wie ein kleiner Welpe hechelnd hinterher lief und ihre Geduld strapazierte. Stumm wandte sie den Blick von der Wand ab und beobachtete ihn ein wenig, wie er anfing im Raum herumzutigern, bevor er offenbar seine Energie loswerden wollte, indem er anfing sport zu machen. An sich eine gute Sache, jedoch wurde es dadurch ein wenig stickig in diesem Raum. Was auch immer die Wissenschaftler hier sehen wollten oder glaubten zu finden, würde nicht funktionieren. Alaska wollte hier bloß so schnell wie möglich raus.
Rick powerte sich ein wenig aus und blieb dann irgendwann auf dem kühlen Boden liegen. Am liebsten wäre er nun duschen gegangen.. Oder was essen könnte er jetzt auch gut. Ein Wolf hatte ja sowieso immer hunger aber er hatte nun seit stunden nichts mehr gegessen. Dann setzte er sich auf und schaute sich kurz in der Zelle um. Nach aussen hin hörte er nicht viel. Manchmal schritte von Leuten die hin und her liefen.
Eine ganze Zeit lang war es ruhig, nur die laute Atmung von Rick war zu hören, während er seine Liegestütze machte. Während sie ihn so beobachtete, stieg immer mehr dieses verlangen an. Dieser Drang endlich nach draußen zu gelangen, aus diesem engen Raum zu entkommen, doch das schien ihr im Moment eher unerreichbar. Normalerweise hatte Alaska nie solche Neigungen gehabt, hatte sich nie in engen dunklen Räumen gefürchtet, doch spürte sie langsam aber sicher die Panik in ihr hochkriechen, weil sie immer wieder daran denken musste, dass sie hier nicht mehr raus kam. Vorsichtig setzte sie sich auf und strich sich die wirren Haare aus dem Gesicht und von der schmerzenden Schulter weg, ehe sie kontrolliert durchatmete. Sie fragte sich, wie spät es eigentlich war, denn ihr zeitgefühl war in dieser Zelle vollkommen durcheinander geraten. Die nächste Frage, die sich ihr stellte war, was die nun eigentlich an ihnen beiden beobachten wollten, wenn sie sowieso nur schweigend gemeinsam rumsaßen. Dachten sie etwa, irgendetwas würde passieren?
Rick horchte dann allerdings auf als er etwas an seiner Zelle zischen hörte und die Tür aufging. Ein gepanzerter Typ mit einer Waffe stand davor und zielte auf ihn. Blitz schnell war er auf den Füßen, hatte dann aber auch schon ein Beträubungspfeil im arm stecken. Ich stieß ein tiefes knurren aus, zog den Pfeil raus und ging wenige schritte auf den Typen zu, ehe seine Beine nachgaben und er zusammen brach. Das ding lähmte seine Glider und machte ihn bewegungsunfähig. Er knurrte weiterhin und sah wie er aus dem Raum gezogen wurde. Viel spüren tat er nicht. Das ganze war eher als wäre er in Watte gepackt. Er konnte sich auch nicht währen. Alles war Taub. Sie schlossen die Tür hinter ihnen wieder und Rick konnte erkennen, dass er durch einen schmalen gang geschliffen wurde. Der Nächste Raum den er sah, glich einer Arztpraxis. Er hatte zwar seit ewigen Zeiten keinen Arzt mehr aufgesucht, aber diesen Sterilen Geruch vergaß man nie. Das schlimmste für ihn war eigentlich das er alles mitbekam, aber nichts dagegen tun konnte. Er wurde auf eine Liege gelegt und sah noch das seine Arme und Beine gefesselt wurden. Dann tauchte das gesicht der Ärztin vor ihm auf.
Alaska hob den Blick, als sich die Tür mit einem leisen zischen öffnete und versuchte neugierig etwas zu erkennen, doch schirmten Ricks breite Schultern das meiste vor ihr ab. Stirnrunzelnd beobachtete sie, wie er aufsprang und den Eindringling richtiggehend anknurrte, ehe auch schon ein Pfeil in seinem Arm steckte. Wie im Zoo, dachte sich Alaska verwundert und angewidert zugleich, konnte allerdings nur hilflos zusehen, wie sie den betäubten Rick aus der Zelle zogen. Dann war sie alleine in der Stille. Es war, als würde alles auf sie hinunter stürzen. Doch konnte sie nur warten, bis Rick wieder zu ihr gebracht wurde. Und selbst dann, konnte sie nichts an der Situation ändern. Sie war hilflos in dieser kleinen Zelle. Seufzend zog sie ihre Knie an und umschlang diesen mit den Armen, ehe sie ihren Kopf darauf bettete und die Augen schloss. Dann wartete sie. Auf jemanden der sie holen würde, dass sie Rick wieder brachten, oder dass das Fieber ihr vollends zu Kopf stieg und sie in den Nebel zwang. Schlafen konnte sie jedenfalls nicht..
Diese Ärztin in seinem blickfeld lächelte ihn mit diesem seltsam falschen lächeln an und hantierte mit irgendwas rum. Viel sehen konnte er nicht. Seinen Hals konnte er schliesslich auch nicht mehr bewegen. Blinzeln, schlucken und Atmen war alles was er grade noch so auf die Reihe bekam. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis er wieder zurück in die Zelle geschoben wurde. Sie spritzten ihm irgendein gegenmittel und verliesen die Zelle schnell wieder, ehe er sich wieder Bewegen konnte oder Alaska irgendwas anstellte. Es dauerte auch nur wenige Augenblicke bis gefühl in seine Gliedmaßen zurück kehrte und sie zu kribbeln anfingen als wären sie nur eingeschlafen. Er bewegte sich und rappelte sich langsam auf. Er wollte nicht wirken wie ein verletztes tier. Doch irgendwie fühlte er sich genau so..
Alaska saß lange nur so da und starrte die unbewegliche Tür an, während sie sich fragte, was mit Rick passierte. Ob er überhaupt wieder kam, oder ob sie hier in dieser Zelle verrotten würde, bis diese Leute sie ebenfalls betäubten und mitnahmen. Was sie dann anstellten, wollte sie sich am liebsten nicht ausmalen, doch gegen die Bilder in ihrem Kopf konnte sie nichts tun. Sie waren einfach da und gingen nicht weg, solange sie keine Gewissheit hatte. Ob es nun Minuten oder Stunden waren wusste Alaska nicht, aber irgendwann ging die Tür wieder auf und sie brachten Rick zurück. Einen regungslosen Rick, der aussah als hätte ihn etwas überfahren. Besorgt stieg sie vom Bett und kniete sich neben ihn auf den Boden, um ihm sanft über den Kopf zu streichen. Er wirkte seltsamerweise deplatziert, als gehöre er hier nicht her, als wüsste er gerade selbst nicht, was richtig und falsch war. "alles gut?" fragte sie ihn leise. Am liebsten hätte sie ihn gleich untersucht, doch sie wollte ihm nicht zu Nahe treten.
Rick sah sich gehetzt um und dann erschien Alaska in seinem blickfeld. Er beruhigte sich ein wenig. Immerhin war sie noch da und wurde nicht weg geschleppt. Ihr streichen über seinen Kopf beruhigte ihn komischerweise auch. Er hörte auf um jeden muskel in seinem körper zu kämpfen und blieb einfach liegen. Es fiel ihm unheimlich schwer aber er lies diesen augenblick der schwäche einfach zu. Auf ihre Frage hin schaffte er es zu nicken aber blieb einfach weiterhin liegen. Gut war ja sowieso relativ. Den umständen entsprechend würde er eher sagen.
Alaska wiederholte sein Nicken nachdenklich, ehe sie ihm die schweißnassen Haare aus der heißen Stirn strich. "ich werde dich jetzt aufs Feldbett luxieren, atme am besten einfach durch die Schmerzen" erklärte sie ihm leise, als sie sich hinter seinen Kopf kniete und begann, ihn vorsichtig auf ihren Schoß zu ziehen. Zwar war sie selbst nicht sonderlich kräftig, doch mit etwas Übung und der richtigen hebelwirkung schaffte sie das schon. Das machte sie ja nun nicht zum ersten Mal. Um ihn ein wenig abzulenken begann sie leise über belanglose Dinge zu reden, erzählte ihm ein Märchen, während sie ihn Stück für Stück auf das Bett hievte. Als sie es dann geschafft hatte, atmete sie erleichtert durch und schloss kurz die Augen, ehe sie sich wieder Rick zuwandte, dem sie sanft über den Oberarm strich. ~was haben sie nur mit dir gemacht?~ fragte sie sich schon beinahe angewidert, als sie sich ihn näher ansah. Gesund sah er ja nicht aus und so wie er sich benahm waren das keine normalen Betäubungsmittel gewesen. So apathisch wie er wirkte, waren da wohl auch ein paar Neuroleptika dabei gewesen. Diese Art von Mitteln kannte sie. Jedoch nur aus der Psychiatrie und auch da nur bei besonders schweren Fällen.
Rick atmete durch als sie es irgendwie schaffte ihn auf das Bett zu legen. Er Öffnete dann wieder die Augen und schaute sie an "Ich habe keine schmerzen. Ich spüre meinen körper einfach nicht" konnte er dann doch langsam sagen und bewegte seine Hände ein wenig. Seine Beine und Arme waren noch Taub.. Dieses gefühl war echt zum kotzen. "Wie hast du mich hier rauf bekommen? Ich bin beeindruckt" brummte er und lächelte leicht. Er versuchte sich mehr zu bewegen. Tatsächlich war er beeindruckt. Sie war gefühlt ein Meter kleiner als sie und wesentlich Zierlicher. Wie die es schaffte jemanden wie Ihn hier hoch zu bekommen.