Der kuss vibrierte noch immer zwischen ihnen als er sich der Tür zuwandte und sich vor dieser aufbaute. "~Versuch hinter mir zu bleiben. Egal was passiert~" nutzte er direkt die Verbindung zwischen ihnen. Er musste sie schützen.. Um jeden Preis. Die Tür vor ihm ging auf und er nahm Kampfhaltung ein. Doch das was er sah war nicht ganz das was er erwartet hatte. Vor ihm stand keine Armee mit bewaffneten Männern in uniformen, sondern eine einzelne Frau im weißen Kittel. Sie betrachtete mich kurz und lächelte dann. "Ein Prachtexemplar" hörte ich sie sagen, wobei sie eigentlich eher leise zu sich selbst sprach. Ich runzelte leicht die stirn, verlor meine konzentration aber nicht. Was auch immer sie wollte, sie bekam es nicht. "Mein Name ist Dr. Beatrix Eden und ich bin zuständig für Sie. Für Sie beiden." stellte sie sich vor doch ich schnaufte nur abfällig. "Egal was Sie wollen. Sie bekommen einen scheiß" meinte Rick nur abfällig und sah sie bedrohlich an.
Einen Moment lang musterte Alaska den nackten muskulösen Rücken des Mannes, als er sich vor der Tür aufbaute, wurde aber von einer Stimme in ihrem Kopf etwas aus dem Konzept gerissen. Stirnrunzelnd starrte sie ihn an, jedoch machte er nicht den Anschein, als hätte er mit ihr geredet. Wurde sie langsam verrückt? War ihr das ganze mit dem Biss vielleicht etwas zu viel gewesen, dass sie nun anfing sich Dinge einzubilden? Ganz dicht konnte sie ja wohl wirklich nicht sein, wenn sie schon anfing sich Stimmen einzubilden. Sie wusste, dass es hinter ihm sicherer war, weswegen sie sich dachte, dass das ihr Unterbewusstsein gewesen war, dass ihr diese Worte eingeredet hatte. Hinter ihm zu bleiben war die einzige Möglichkeit sich vor den Gefahren hinter der Tür zu schützen. Als sie jedoch die weibliche Stimme wahrnahm, fragte sie sich, wo die ganzen Männer hin waren. Zögerlich lugte sie an einem Arm des Hühnen vorbei auf die Frau im weißen Kittel. Seine Worte waren vielleicht nicht unbedingt sehr weise gewählt, wenn man bedachte dass die beiden hier eingesperrt waren. Vielleicht sollte die Frau einfach bekommen wonach sie verlangte, damit die beiden gehen konnten.
Rick war es egal ob seine Worte klug oder eher nicht so klug waren. Sie kamen hier sowieso nicht ohne weiteres hier wieder raus. "Eigentlich hatte ich vor gehabt euch zu trennen.. Allerdings wird das hier grade sehr interessant. Beschnuppert euch noch ein wenig" meinte sie und verlies die Zelle wieder. Das war seltsam. Misstrauisch beäugte ich die Tür noch ehe ich mich ein wenig entspannte uns mich dann zu der jungen Frau wieder umdrehte.
Die Frau schloss die Tür wieder, doch Alaska hätte am liebsten laut geschrien und hätte sich dazwischen gestürzt, nur um endlich hier raus zu kommen. Sie wollte nach Hause, wollte endlich wieder ihren Bruder und ihren Vater sehen und nicht in einem merkwürdigen Labor eingesperrt sein. Das war doch alles ein schlechter Witz? Wäre sie nur nicht an dieser Tankstelle stehen geblieben, wäre sie vermutlich schon in Fairchild. Leise seufzend ließ sie sich auf das kleine Feldbett sinken und starrte einen Moment lang den Boden an, ehe sie den Blick hob und den Mann ansah. Erst als sie genauer darüber nachdachte, verstand sie die Worte der Frau. "..die beobachten uns.." murmelte sie leise und starrte mit großen Augen zu Rick hoch. Die Frage blieb jedoch, warum sie beobachtet wurden. Ein halbnackter Mann und eine verletzte Frau. Das wollte ihr einfach nicht in den Kopf gehen. So dämmerte ihr nun auch langsam, dass es unwahrscheinlich war, hier so schnell rauszukommen, hatte die Dame offenbar gefallen daran gefunden, die beiden in der Zelle zu beobachten.
Rick setzte sich auf das Feldbett und stützte den Kopf mit den Händen. Auf ihre bemerkung nickte er. "~Desswegen müssen wir bei wichtigen Sachen so kommunizieren. Ich hab einen Plan und die dürfen davon nichts wissen~" übersendete er ihr in Gedanken und schaute sie an. Wer wusste wie viel diese Leute über Werwölfe wussten. Ihre gedanken würden sie aber schlecht abfangen können. Er stand dann wieder auf und schaute sich genau um. Er hatte keine Kleidung und wie es aussah würde er sobald auch keine bekommen.. Das wurmte ihn ein wenig. Nicht seinetwegen, ihm war es egal ob er nackt rum lief oder kleidung an hatte. Eher wegen der Jungen Frau. Er wollte sie nicht direkt verschrecken oder aufdringlich wirken. Naja da konnte er jetzt auch nichts mehr dran ändern. "Wie ist dein Name?" fragte er sie dann auf ganz normalem wege und schaute sie an.
Alaska erstarrte förmlich zur Salzsäure, als sie wieder diese Gedanken hatte, die nicht zu ihr gehörten. Das wars. Es war offiziell. Sie war verrückt, wenn sie sich schon diese Stimmen einbildeten. Das konnte doch wirklich nicht wahr sein, dass sie so ein Erlebnis derart mitnahm. Normalerweise war sie ja auch nie sonderlich zimperlich gewesen und hatte schon genug schlimme Dinge gesehen. Doch irgendetwas an diesem Biest in ihrem Auto musste sie ganz schön mitgenommen haben - abgesehen von der Tatsache, dass es sie offenbar umbringen wollte. Seufzend lehnte sie ihre Wange an die kühle metallene Wand neben sich und schloss einen Moment die Augen, um sich zu beruhigen. Brachte ja nichts, jetzt in der Zelle verrückt zu werden. Das half weder ihr, noch dem fremden Mann. Dass er nur diese Shorts trug, machte ihr ausnahmsweise nichts aus. Nicht, weil sie ihn ganz ansehnlich fand - und das fand sie ihn absolut - sondern weil ihr andere wichtigere Dinge im Kopf herumschwirrten, als seine fehlende Kleidung. Bei dem Gedanken und einem anschließenden Blick an sich hinab bemerkte sie nun auch, dass sie ihre eigene Kleidung nicht mehr trug, sondern in einer Robe steckte, die sie aus ihren Praktika im Krankenhaus kannte. Lange hellblaue Stoffhosen und ein zu großes Shirt, dass diese Schulterwunde kaum verbarg. Ein Glück war diese bereits gesäubert, am Verband hatte es denen aber offenbar gefehlt, spürte sie schließlich jede noch so kleine Bewegung, wenn der Stoff über die Wundränder schabte. "..was tut das schon zur Sache.." wich sie leise seiner Frage aus, behielt den Blick dabei gen Boden. Wie bereits erwähnt, vertraute sie ihm nicht sonderlich. Wer wusste schon, ob er nicht doch ein Psychopath war, der sie aufzuspüren versuchte, sobald sie von hier fliehen konnte. Alaska blieb da lieber vorsichtig, auch wenn er sie offenbar beschützen wollte.
Rick sah sie an und schaute ihre Wunde an. "Es interessiert mich.." sagte ich und schaute sie an. "Lass mich das ansehen" bat ich sie und deutete auf ihre Wunde. Viel konnte ich nicht machen. Es würde von selbst heilen wenn ihre Wandlung vollständig vollzogen war. Das würde noch kompliziert werden wenn wir hier nicht mehr platz hatten. Wenn sie versorgt und ihr einiges erklärt hatte, musste ich kontakt zum Rudel aufnehmen. Es wurde dann auch langsam zeit einen plan zu machen wie wir hier wieder raus kamen.
Einen Moment lang starrte Alaska noch den verblichenen Boden an, ehe sie ihren Blick hob und den Mann ansah, der so an ihr interessiert zu sein schien. "du wirst daran nicht viel ändern können" murmelte sie nur leise, als sie den Kragen des sowieso zu großen Shirts über ihre Schulter zog, sodass er die Verletzung näher betrachten könnte. "solange keine Bakterien hinein gelangen sollte es gut verheilen...die wollten es ja offensichtlich nicht nähen.." sprach sie ruhig. Ob der Fremde ihr da wirklich irgendwie helfen konnte - und das ließen sie seine Worte darauf schließen - bezweifelte sie stark, schließlich hatte er nichts in unmittelbarer Nähe, das in irgendeiner Weise helfen würde. Am besten wäre es, würde er sie in Ruhe lassen, damit sie sich ausruhen konnte. Dann würde die Wunde schon am nächsten Morgen nicht mehr so schlimm aussehen. Das würde sie schon überleben, trotz des hohen Blutverlustes - wenigstens dafür schienen diese Ärzte wohl gesorgt zu haben dachte Alaska, als sie einen Blick auf ihren Arm warf, an dem man ihr offenbar eine Bluttransfusion oder Kochsalzlösung eingeflößt hatte.
Rick sah sich die Wunde an und nickte auf ihre bemerkung hin. "Diese Wunden muss man auch nicht nähen. Sie heilen in der Regel sehr schnell." sagte er und trat einen schritt zur seite. "Ich sehe solche Bisswunden regelmäßig" fügte er dann hinzu und deutete auf das Feldbett. Sie sah ziemlich erschöpft aus. Vielleicht sollte sie sich etwas Hinlegen. "Nimm ruhig das Bett. Ich bleib noch etwas wach.. Oder schlaf gegebenfalls auf dem Boden" meinte er dann und lächelte leicht. Es war zumindest nicht das erste Mal das er auf dem Boden schlief. Auch wenn er schon gemütlichere Böden gesehen hatte.
"Das letzte Mal, dass ich solch eine Wunde gesehen habe war bei einem Wanderer, der von einem Tier angefallen wurde" und genauso sah es auch aus. Diese Bestie in ihrem Auto war kein normaler Mensch gewesen, so wie seine Augen geglüht hatten. Wie er sie gewürgt und festgehalten hatte, als sie versucht hatte zu entkommen. Diese unmenschliche Kraft, gegen die sie kaum angekommen war. Was auch immer es gewesen war, sie hoffte nur, dass es sie nicht länger verfolgte. Nun hatte sie aber doch andere Dinge, die wichtiger waren. Die Bestie kam hier zwar nicht rein und konnte sie nicht holen, jedoch kam sie genauso schlecht raus. Sie war hier gefangen. "okay" murmelte sie leise und entschied, dass er nun seit der kurzen Zeit, die sie ihn kannte, das erste Mal etwas gesagt hatte, dem sie ausnahmslos zustimmen konnte. Sie fühlte sich gerädert, als hätte sie ein Kleinbus überfahren. Nach dem Blutverlust war das selbstverständlich. Deshalb kam sie seinem Angebot gerne nach und legte sich nach kurzem zögern zurück, indem sie die Beine über den Rand schlang und sich auf ihre gesunde Schulter legte. Da sie ja schon auf dem kleinen Bett gesessen hatte, war es auch noch ein wenig warm an der Stelle. Zufrieden schloss sie dann die Augen und versuchte sich etwas auszuruhen.
Rick schmunzelte und lachte leise in sich hinein. Klar das sagten sie immer. "Ich denke wir wissen beide das das kein Tierbiss ist" sagte ich ruhig und schaute sie an. Er selbst hatte noch eine blasse Bisswunde von Lucy an seiner schulter. Ja manchmal war sie ein kleines Biest.. Er setzte sich gegenüber von dem Feldbett auf den boden und schaute sich um, wärend sie versuchte zu schlafen. Es war nun der richtige Zeitpunkt kontakt zum Rudel auf zu nehmen.
Alaska öffnete die Augen einen Spalt breit und musterte den mann, der ihr gegenüber an der Wand saß. "vielleicht bin ich ja verrückt geworden, das hört man oft." versuchte sie sich eine logische Erklärung für die letztren Stunden zurecht zu legen. Was auch immer sie da gesehen hatte, hatte ihr Gehirn wohl nicht ganz gut aufgenommen. Erst diese merkwürdigen Augen und die Stärke und dann noch der Biss, irgendwas war wohl passiert. Vielleicht war das auch alles nur Einbildung, damit sie sich irgendwie selbst schützte. Alaska hatte immerschon eine lebhafte Fantasie gehabt. Da sie dann allerdings nicht weiter darüber reden wollte, schloss sie wieder die Augen und sank schon ziemlich bald in einen leichten Schlaf.
Rick schaute sie an und lächelte leicht. Sie war nicht verrückt.. Aber das würde sie noch früh genug sehen. Er würde mit ihr darüber reden wenn sie ausgeschlafen hatte. Er schloss die Augen und suchte den Kontakt zu Lucy. Diese wartete schon ungeduldig im Wohnzimmer des Hauses, in dem sie sich alle aufhielten wenn sie grade nicht ihrem eigenem Leben nachgingen. "~Himmel, ich dachte schon dir ist sonst was passiert!~" meinte sie in seinem Kopf und er schmunzelte. "~Das ganze ist ein wenig komplizierter als gedacht~" gab er schließlich zu. Er berichtete ihr von der Zelle und von dem, an das er sich erinnern konnte. Und letzendlich auch von dem Mädchen in seiner Zelle. Lucy war darüber nur begrenz Amused. Er tat es einfach damit ab das sie nicht damit gerechnet hatte.
Während der Mann neben ihr an der Wand saß und Weiß Gott was tat, schwankte Alaska immerwieder ein wenig zwischen Schlaf und Dösen hin und her. Eine ganze Weile lang schlief sie recht ruhig, jedoch kehrten schon bald die Erinnerungen an den Mann mit den glühenden Augen und den festen Griff um ihren Hals zurück. Ob sie wohl Würgemale hatte, so wie er zugedrückt hatte? Bestimmt. Da ihre Ruhe nun offenbar der grausamen Bilder wegen gestört war, behielt sie einfach die Augen geschlossen und dachte etwas darüber nach, wie sie hier raus kam. Außerdem musste sie sich auch noch bei ihrem Bruder melden, schließlich war Alaska keine Person, die mal einfach so für ein paar Tage von der Bildfläche verschwand. Er würde sich fürchterliche Sorgen machen und das wollte sie nicht. Doch solange sie in der Zelle saß, konnte sie daran nichts ändern.
Rick betrieb noch etwas Smaltalk mit Lucy aber spürte dann, dass das Mädchen immer wieder zwischen wach und Schlaf taumelte und letztendlich wach blieb. Er verabschiedete sich kurz von Lucy und brach den kontakt wieder ab. Schottete seine Gedanken vor ihr und den anderen ab. Dann richtete er sie auf das mädchen vor sich ~"Du wirst nicht verrückt. Egal was passiert ist.. ist wahr"~ sprach er in gedanken zu ihr. Vielleicht ging sie ja drauf ein.