Nur ein weiterer Beweis dafür, dass sie verrückt war dachte sich Alaska, als sie wieder die Stimme hörte. Sie fragte sich nur, warum sie vorher nie gemerkt hatte, dass sie nicht ganz dicht war, da hatte es doch sicherlich irgendwas geben müssen, das darauf zugetroffen hätte. Niemand hörte einfach so plötzlich Stimmen. Nicht ohne guten Grund. Soweit Alaska noch von ihren Psychologie-Stunden wusste, lag es oftmals an Posttraumatischen-Belastungsstörungen. Zumindest hatte sie das gelesen und ihrer Meinung nach traf das auch auf sie zu. Sowas steckte man nicht einfach weg. Wenn sie aber wirklich etwas verrückt war, war es vielleicht ganz gut, hier eingesperrt zu sein so konnte sie wenigstens niemanden verletzen, sollte sie wieder so ausrasten wie in dem kleinen Zimmer, in dem sie aufgewacht war.
Rick verdrehte leicht die Augen als keine reaktion kam. "~Nun.. Da du mir nicht antwortest, kannst du zuhören. Diese Bisswunde.. Hat dich mit etwas Infiziert. Du wirst dich verändern..~" teilte ich ihr mit. Ich beobachtete ihre Reaktion. Irgendwie musste ich ihr das alles schonend erklären. Am besten war es sogar noch wenn ich es ihr zeigte.. Allerdings war das hier ein wenig eng für eine verwandlung..
Da Alaska nicht ganz verstand, dass der Mann da gegenüber versuchte mit ihr zu kommunizieren, konnte sie nichts anderes tun als still da zu liegen und sich zu fragen, was los war. Sie hatte ja schon wirklich viel erlebt, doch das war die Krönung. Leise seufzend öffnete sie die Augen und bemerkte den Blick des Fremden, der sich richtiggehend in sie zu bohren schien. "sieh mich nicht so an, als würdest du mich fressen wollen.." murmelte sie kaum hörbar. Genau dieser Blick erinnerte sie an diese Bilder, die sie zu vergessen versuchte. Vermutlich sollte sie weniger dieser Romane lesen, dann stellte sie sich nicht so krasse Dinge vor.
Rick blinzelte zwei mal auf ihre worte und wandte den blick dann ab "tut mir leid" meinte er und sah sie dann etwas freundlicher an. "Es gibt so viel was du wissen solltest." Sagte er dann und wand imemr mal wieder den blick etwas ab um sie nicht so offensichtlich an zu starren.
Alaska brachte ein kaum merkbares Lächeln zustande, als er sich entschuldigte, war es doch irgendwie komisch, diese ganze Situation. Gefangen mit einem halbnackten Fremden in einer leinen Zelle - offenbar beobachtet von irgendwem, den sie nicht kannte. Noch merkwürdiger konnte es echt nicht kommen, zog man mal die Bisswunde ab, die von dem Glühaugenmann abstammte. "niemand weiß alles, das ist nunmal so" erwiderte sie auf seine Worte bloß. Es gab viele Dinge, die sie nicht wusste. Vermutlich auch Dinge, die sie nicht wissen wollte. Als Ärztin hatte sie zwar von vielem Ahnung, doch war sie wiederum froh, dass sie nicht jedes noch so kleine Geheimnis des Universums kannte. Viele Dinge sollten lieber geheim bleiben. Einiges war nicht dazu gedacht, gelüftet zu werden. "hast du eine zwanghafte Kleiderphobie, oder warum trägst du nur die Shorts?" wollte sie dann wissen, da es sie ganz verrückt machte, wenn er da ganze Zeit halb nackt vor ihr stand.
Rick sah sie an und schüttelte leicht den kopf. Das hatte er so nichte gemeint. Auf ihre Frage hin musste er grinsen. "Ja Baumwolle" meinte er grinsend aber schüttelte den kopf. "Nein ich wurde betäubt und ohne klamotten hier rein geschmissen. Bin selbst erst vor wenigen stunden Aufgewacht" erzählte ich ihr und sah sie an. Ich hatte keinen grund sie an zu lügen und das würde ich auch nicht tun. "~Allerdings bin ich mehr oder wengier Freiwillig hier drinn~" meinte ich in gedanken. Das war eines der Dinge die, diese leute nicht direkt erfahren sollten.
Alaska warf einen Blick auf die Shorts, von denen sie von ihrem Platz aus nur wenig erkannte. "Sind aber auch aus Baumwolle " wieß sie ihn auf seinen kleinen Fehler der Kleiderwahl hin. Ob sie ihm die Story aber glauben sollte, war fraglich. "Warum sollte jemand einfach so betäubt und eingesperrt werden? Bist du ein Psychopath?" Stirnrunzelnd drehte sie etwas den Kopf, sodass ihr ein paar Haare ins Gesicht fielen und versuchte die fehlenden puzzlestücke zusammen zu setzen. Die Stimme in ihrem Kopf versuchte sie soweit es ging zu ignorieren, wollte sie sich solange wie möglich von dem Gedanken fernhalten, dass sie eventuell einen Knacks hatte
Rick musste schon wieder grinsen und schüttelte den Kopf. "Nein kein Psychopath. Sagen wir.. Ich bin mit dem selben virus infiziert, mit dem du infiziert wurdest." sagte er und deutete auf ihre wunde. "Nur hab ich das schon viel länger. Keine Ahnung warum sie Leute wie uns hier so Einschließen. Ich weiss nur es gibt noch mehr hier drinnen" erklärte ich ihr.
Richtig aufschlussreich war das für Alaska ja noch nicht, doch ließ sie sich nicjt anmerken, dass sie kein Wort verstand. Wenn er kein Psychopath war, sondern nir an einem vorus litt war es ja schon etwas merkwürdig, dass er eingesperrt wurde. Es sei denn, es war einer dieser Epedemien wie Ebola oder der Pest, dann verstand sie es wiederrum, doch sahen solche Einrichtungen anders aus und die Ärzte liefen in ABC-Anzügen herum und nicht nur im Kittel. Das ganze war eine äußerst merkwürdige Angelegenheit. "Wunderbar, wieso fragst du die Frau nicht einfach wenn sie wieder kommt, die erzählt dir sicher liebend gerne von ihren Forschungen" murmelte Alaska, weil sie um das Ego dieser Art von Menschen wusste. Zumal die Ärztin ihn angesehen hatte, aös wollte sie ihn verschlingen. Und solche Frauen taten vieles, um zu bekommen was sie wollten. Es war ja pffensichtlich, dass sie ihn wollte.
Rick schüttelte den Kopf und sah sie an "Ich werde nicht mit denen Diskutieren." meinte ich und seufzte. Das ganze hatte keinen zweck. Sicherlich würden die uns hier nicht einfach so raus spazieren lassen nur weil ich sie nett danach fragte. "Was weisst du über Lykanthropie?" fragte ich sie dann statdessen. Vielleicht kamen wir so eher auf einen grünen zweig.
Wenn er nicht wollte war es ja seine Schuld, aber Alaska würde nicht nur däumchendrehend dasitzen und abwarten, bis sie wieder raus kam. Oder noch schlimmer, bis diese Ärzte wiederkamen und sie mitnahmen, um irgendwelche Tests zu machen. Sie selbst studierte zwar Medizin und hatte von vielem eine Ahnung, doch an sich selbst ließ sie sich nicht gerne rumdoktoren, sondern behandelte sich lieber selbst. So erging es vielen Menschen, die eine gewisse Angst oder ein Misstrauen fremden Ärzten gegenüber hatten. Alaskas Misstrauen hingegen war darauf zurück zu führen, dass sie fremden generell nicht vertraute. Wieso sollte sie auch? Als der Mann wieder mit seiner kleinen Fragerunde anfing, schlich sich erneut der Gedanke ein, dass er nicht ganz dicht war. „Lykanthropie wird auch Zooanthropismus genannt. Das sind Wahnvorstellungen, dass man sich in ein Tier verwandeln kann. Bist du doch krank?“ fragte sie mit gerunzelter Stirn nach. Wenn dieser Mann dachte sich in ein Tier verwandeln zu können, konnte er ja nicht dicht sein. Da hielt sie lieber Abstand soweit es ging. Wer wusste, was er machen wollte – am Ende rastete er ja vielleicht aus und biss sie genauso wie der andere Mann.
Rick grinste und schüttelte wieder den Kopf. "Ich bin nicht krank. Also nicht in dem sinne. Wenn hier mehr platz wäre, würde ich dir ja demonstrieren das ich nicht so verrückt bin, wie ich mich anhöre." meinte er und lächelte leicht. Für seine massige Gestallt war hier nicht genug platz wenn er verwandelt war. "Es gibt Lykanthropie. Nicht direkt so wie die spinner die durch Clubs irren und sich für einen Werwolf halten. Ich mein richtige Lykanthropen." sagte er und schaute sie an. "Einer davon hat dich gebissen" meinte ich dann und deutete leicht auf ihre Wunde.
Alaska fragte sich, ob der Kerl mitbekam, was für einen Stuss er da eigentlich von sich gab. Lykanthropie. Werwölfe. Das war doch alles Schwachsinn, wie sollte sich das Wissenschaftlich erklären lassen? „Vielleicht bist du nicht krank, vielleicht auch schon, das lässt sich hier nicht beweisen. Du glaubst dich verwandeln zu können, schön und gut. Du nennst es Lykanthropie, ich nenn es eine ausgewachsene Persönlichkeitsstörung“ Sie war nicht überzeugt. Ganz und gar nicht. Von irgendeinem dahergelaufenen nackten Typen ließ sie sich doch nicht einfach ihre Welt um 180 Grad wenden. Da brauchte es schon mehr als ein paar Worte und einen traumatischen Abend. „Wer oder was mich gebissen hat steht ausser frage, der Kerl war definitiv nicht mehr ganz dicht“ murmelte sie schaudernd. Er hatte wirklich ausgesehen wie ein gefährliches Tier – zumindest sein Blick war dem ähnlich gewesen.
Rick sah sie an und nickte "Früher oder später wird sich deine meinung noch ändern" meinte er und lächelte leicht. Das war so sicher wie das armen in der Kirche. "Du bist also skeptikerin? Glaubst du nicht an übernatürliche dinge? Nicht abergläubisch?" Fragte er neugirig nach. Diese Frau vor ihm faszinierte ihn irgendwie ein weinig.
Alaska glaubte ja nicht, dass sich ihre Meinung darüber so schnell ändern würde, ließ den Mann aber glauben, was er wollte. Hier konnte sie sowieso nicht weg von ihm, daher wollte sie ihn nicht unnötig provozieren. So wie er aussah, konnte er sie in der Luft zerreißen wenn er wollte, da konnte sie sich noch so gut wehren. „Skeptikerin? Nein. Ich bin nur Misstrauisch und glaube nicht jeden Scheiß, den mir jemand einzureden versucht“ erklärte sie ruhig und drehte sich langsam auf den Rücken, um an die Decke zu starren. „wenn du mir die wissenschaftlichen Beweise zeigst, gerne. Davor kannst du aufhören darüber zu sprechen“ solange er keine stichhaltigen Beweise vorweisen konnte, brauchte er nicht wieder davon anfangen. Alaska glaubte ihm ja doch nicht, egal wie hartnäckig er blieb. Sollte er seine kranken Fantasien an jemand anderem auslassen, dachte sie sich still.